Letzte Woche fand in Judendorf eine groß angelegte Gemeinschaftsübung der Übungsgemeinschaft Süd (ÜG Süd) statt, an der neben vier Feuerwehren auch die Österreichische Rettungshundebrigade, Sektion Villach, beteiligt war. Ziel der Übung war es, die Suche nach vermissten Personen unter realistischen Bedingungen zu trainieren und die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehrkräften und Rettungshundeführer:innen zu stärken.
Zu Beginn der Übung erfolgte eine theoretische Einführung durch Gruppenkommandaten Robert Strauss, der die wichtigsten Aspekte der Personensuche erläuterte. Hierbei wurde auf die Aufgabenverteilung, die Alarmierungskette sowie die verschiedenen Suchmethoden eingegangen, die bei echten Einsätzen zur Anwendung kommen. Die Personensuche in Österreich wird behördlich geleitet, wobei Polizei, Feuerwehr, Rettungshundebrigade und weitere Organisationen eng zusammenarbeiten. Neben der klassischen Kettensuche und Wegsuche wurde auch der gezielte Einsatz von Rettungshunden thematisiert.
Landesleiter-Stellvertreter Bernhard Novak von der ÖRHB stellte in einer Präsentation die Arbeit der Rettungshundebrigade vor. Er erklärte, wie Einsätze ablaufen, wann und wie Rettungshunde eingesetzt werden können und wie die Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen funktioniert. Die ÖRHB ist in Kärnten in sieben Staffeln organisiert und verfügt über rund 70 einsatzfähige Hundeführer:innen sowie etwa 30 geprüfte Hunde. Pro Jahr werden etwa 25 bis 35 Einsätze absolviert.
Nach dem theoretischen Teil begaben sich die Übungsteilnehmer:innen gemeinsam mit vier Rettungshunden auf die Genöttehöhe. Dort wurden an verschiedenen Stellen Figuranten (als vermisste Personen) positioniert, um realistische Suchszenarien zu simulieren. Die Teilnehmer:innen wurden in mehrere Gruppen eingeteilt, die gemeinsam mit den Hundeführer:innen die Suche durchführten.
Im Mittelpunkt stand die enge Abstimmung zwischen Feuerwehr und Rettungshundebrigade. Die Feuerwehr unterstützte die Hundeführer:innen bei der Absicherung des Suchgebietes und bei der Kommunikation, während die Hunde selbständig die zugewiesenen Flächen absuchten. Ein Rettungshund kann dabei in etwa 20–25 Minuten intensiv ein Gebiet von bis zu 30.000 m² absuchen, wobei die Hundeführer:innen mit Abstand folgen und den Hund arbeiten lassen.
Die Übung zeigte anschaulich, wie Suchhunde arbeiten und wie sie auf das Auffinden einer Person reagieren. Die Feuerwehrleute konnten so direkt erleben, wie wichtig die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis im Ernstfall sind.
Das Übungsszenario war für alle Beteiligten äußerst lehrreich. Sie stärkte nicht nur die Einsatztaktik, sondern auch das Vertrauen und die Abstimmung zwischen Feuerwehr und Rettungshundebrigade. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung regelmäßiger gemeinsamer Übungen, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein.
Solche Kooperationen sind essenziell, um die Überlebenschancen vermisster Personen zu erhöhen. Die Rettungshundebrigade betonte, dass Hunde keine Garantie für einen Sucherfolg bieten, aber die Wahrscheinlichkeit, Menschenleben zu retten, deutlich steigern.
Die Feuerwehr Judendorf bedankt sich bei der Österreichischen Rettungshundebrigade für die professionelle Zusammenarbeit und das Engagement bei dieser wichtigen Übung.