„Frauen und Jugend sind ein großes Anliegen“ 

Patrick Unterrieder spricht über seine Tätigkeit als neuer Bezirksfeuerwehrkommandant, welche Änderungen anstehen und warum Frauen und Jugend so wichtig sind. 

Von Albin Tilli 

Sie sind jetzt 100 Tage im Amt. Wie fällt Ihre erste Bilanz aus?

PATRICK UNTERRIEDER: Ich habe sehr viele Gespräche geführt. Wir sind dabei, unsere Feuerwehr an die Öffentlichkeit zu bringen – über Facebook, über eine eigene Homepage, die bis Dezember fertig sein soll. Mir ist die Zusammenarbeit wichtig. Ich binde meinen Stellvertreter Rudolf Kofler so ein, dass wir beide immer am gleichen Stand sind. Ich habe mit Anja Fugger-Oberluggauer eine Frauensprecherin installiert.

Frauen und Jugend sind ebenso wichtige Themen wie generell die Mitgliederzahlen. Wie geht es dabei den Feuerwehren im Bezirk?

Wir haben in 21 Wehren 1055 Männer und 59 Frauen, dazu 60 Burschen und zwölf Mädchen bei der Feuerwehrjugend. Wie alle Organisationen kämpfen auch wir damit, Menschen zur Freiwilligen-Arbeit zu bringen. Es ist eine Knochenarbeit, sehr intensiv, aber auch sehr schön. Wir gehen in die Schulen, in Kindergärten. Wir müssen präsent sein. Nicht nur einmal, sondern ständig. Erfolge stellen sich ein. Die FF Fellach steht vor der Gründung einer Feuerwehrjugend mit 18 Kids.

Apropos Bereitschaft. Wie ist diese während Corona?

Sehr gut. Wir unterstützen beispielsweise die Stadt mit vier Mann bei deren Impfkampagne. Die Übungen, die wir gruppenweise abhalten durften, funktionierten tadellos. Dennoch war Corona zu spüren: nur Einsätze, keine Kameradschaftspflege und Feste, keine Feuerwehrleistungsbewerbe und Leistungsprüfungen. Es wird noch dauern, bis alles wieder den gewohnten Lauf nimmt.

Wie wichtig sind denn eigentlich die Feuerwehrleistungsbewerbe und Leistungsprüfungen?

Sie sind der verlängerte Arm für den Einsatz. Wenn ich weiß, wie ich bei der Leistungsprüfung mit dem Atemschutz und mit der technischen Ausrüstung umgehe, dann hilft mir das für den Einsatz. Wir werden das künftig weiter forcieren, planen schon Feuerwehrleistungsbewerbe für das Jahr 2022.

Geplant wird auch auf anderer Ebene. Der Kärntner Landesfeuerwehrverband arbeitet an einer eigenen Waldbrandstrategie?

Jede Kärntner Feuerwehr soll einen Waldbrandrucksack und eine Waldbrandrückenspritze erhalten. Wir in Villach wollen einen Schritt weiterdenken. Die Wehren liegen geografisch nicht weit voneinander entfernt. Wir möchten die Waldbrandausrüstung bei ein, zwei kleineren Feuerwehren bündeln, auf einem Hänger bereitstellen und mit weiterem Equipment ergänzen. Das macht den Einsatz effektiver. Dieser Vorschlag wurde in der Kommandantensitzung präsentiert und angenommen. In weiterer Folge könnte solche Art an Bündelung auch für Hochwasser- und Schmutzwassereinsätze angedacht werden.

Vielen Dank der Kleinen Zeitung und Albin Tilli für das Interview.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner