Kurz vor 08:30 Uhr wurden durch die LAWZ, mit dem Stichwort „Gefahrstoffaustritt unbekannte Menge“, die Hauptfeuerwache Villach sowie die FF St. Jakob im Rosental, die FF Dolintschach und die FF Drobollach alarmiert.
Laut ersten Informationen sollte eine unbekannte Flüssigkeit bei der Raststation Rosegg auf der A11 Karawanken Autobahn aus einem gekennzeichneten Gefahrstoff-LKW tropfen. Nach dem Eintreffen unseres Gefahrenstoffzuges wurde diese erste Einsatzmeldung durch eine Erkundung aus sicherer Entfernung bestätigt. Aus dem Anhänger des Sattelkraftfahrzeuges tropfte im hinteren Bereich eine Flüssigkeit. Die Gefahren- sowie die Stoffnummer konnten von der orangen Warntafel abgelesen werden. Bei dem transportierten Gefahrgut handelte es sich um einen umweltgefährdenden Stoff der Gefahrenklasse 90. Dieser Gefahrstoff trat auf die befestigte Asphaltfläche am Parkplatz aus.
In einer gemeinsam gebildeten Einsatzleitung der Hauptfeuerwache sowie der FF St. Jakob/Rosental und der FF Dolintschach wurden die weiteren Maßnahmen besprochen. Um den LKW wurde eine großflächige Absperrung errichtet. Ein Trupp, welcher mit säurefesten Anzügen und Atemschutzmasken ausgestattet war, konnte mittels PH-Messstreifen eine Messung der ausgetretenen Flüssigkeit durchführen und feststellen, dass es sich um eine Säure handelte. Durch den Gefahrenstoff-Trupp wurde daraufhin eine Auffangwanne im Bereich des Austritts deponiert. Nach einer ersten telefonischen Rücksprache mit der Chemie-Bereitschaft des Amtes der Kärntner Landesregierung, wurde mittels Dichtmasse und absorbierenden Material das Leck beim Anhänger verschlossen. Bereits ausgelaufener Schadstoff musste durch Chemikalienbindemittel aus unserem Gefährliche-Stoffe-Fahrzeug, ebenfalls unter der notwendigen Schutzkleidung und mittels Atemschutzmaske, gebunden werden. Ein in der Nähe gelegener Abwasserkanal konnte mit Kanaldichtkissen verschlossen und so ein Eindringen des Schadstoffes in die Kanalisation verhindert werden.
Die eingesetzten Trupps mussten nach dem Abdichten des LKWs das kontaminierte Bindemittel ausschaufeln und den Bereich endreinigen. Der schadhafte LKW wurde unter Begleitung der Feuerwehr und der Autobahnpolizei zu einer Fachfirma eskortiert, welche weitere Sicherungsmaßnahmen am LKW durchführte und die verunreinigten Einweg-Schutzmaterialen und das Bindemittel fachgerecht entsorgte. Während der gesamten Arbeiten wurden laufend Messungen zur Feststellung der Säurekonzentration und der Umgebungsluft durchgeführt.
Weder der LKW-Lenker noch andere Personen wurden bei diesem Einsatz verletzt. Nach rund 4 Stunden konnte der Einsatz abgeschlossen werden und die Feuerwehren wieder einrücken.
Abschließend darf die tolle Zusammenarbeit der vor Ort befindlichen Einsatzkräfte bei solch einem nicht alltäglichen Einsatz hervorgehoben werden.
Text und Fotos von der Hauptfeuerwache Villach